Die SBB kreieren viel wertvolle Zeit bei der Reise in den Süden.

Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 4. September ist die neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) fertiggestellt. Damit gelingt es unserem Kunden SBB, mit enormen Investitionen und modernster Technologie die Reisezeit in den Süden mit dem Zug signifikant zu verkürzen. Zeit ist relativ und wertvoll. Deshalb versuchen viele Menschen seit jeher, auch beim Reisen Zeit zu gewinnen. UMB integriert Datenservices für SBB, BLS und SOB. (Bild: SBB)

  #Automation  
Karsten Sauerwald
+41 58 263 21 22
karsten.sauerwald@umb.ch

1882, also ungefähr 30 Jahre bevor Albert Einstein sich anstellte, mit seiner Relativitätstheorie die Welt zu überraschen, fuhren schon die ersten Eisenbahnzüge durch den 15 Kilometer langen Gotthardtunnel, gezogen von Dampflokomotiven, die auf den Steilstrecken am Berg gerade mal 26 km/h schafften, auf der Ebene zirka 60 km/h[i]. Verglichen mit der Geschwindigkeit einer Postkutsche war das sehr schnell.  Verglichen mit den Schnellzügen, die heute auf der neuen Linie unter dem Gotthard hindurch reisen, war das sehr langsam.

 

Zehnmal schneller nach Mailand

Nur ein halbes Jahrhundert früher ging die Reise in den Süden noch mit der Postkutsche über den Berg, entlang abenteuerlich steiler Hänge, über hohe Brücken auf staubigen und holperigen Wegen. Die Passagiere waren gut durchgeschüttelt, wenn sie frühestens 31 Stunden nach der Abfahrt in Luzern endlich in Mailand ankamen. Die Post warb denn auch damit, dass diese Reise die “schnellste und bequemste Verbindung zwischen Italien und dem südlichen Deutschland“ sei. Heute, knapp zweihundert Jahre später, dauert die Reise zehnmal weniger lang. Die Reiseroute in den Süden verläuft 2300 Meter unter dem Gotthardmassiv, wo die Züge mit 200 km/h durch den 57 Kilometer langen neuen Basistunnel gleiten (möglich sind 250 km/h), bevor sie wenig später unter dem Monte Ceneri  vom Nord- ins Südtessin reisen.

 

creating time im Zug – mehr als eine Million Stunden pro Jahr

Die Reisezeit zwischen Zürich und Mailand wird mit der Eröffnung des 15,4 Kilometer langen Ceneri-Basistunnels von heute drei Stunden 40 Minuten auf knappe drei Stunden gesenkt. die Verbindung zwischen Zürich und Lugano wird sich mit der vollen Inbetriebnahme (beim nächsten Fahrplanwechsel) dieses drittlängsten Tunnels der Schweiz um auf weniger als zwei Stunden verkürzen, und die Strecke von Lugano nach Locarno nimmt statt 55 Minuten nicht einmal mehr 30 Minuten in Anspruch. Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat), zu der auch der 38 Kilometer lange Lötschberg-Basistunnel gehört, ist mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels fertig gebaut[ii]; sie hat 23 Milliarden Franken gekostet und verkürzt die Reisezeit von Zürich nach Mailand um insgesamt mehr als eine Stunde. Die SBB rechnen damit, dass in Zukunft mehr als eine Million Passagiere pro Jahr auf der Nord-Süd-Achse reisen werden[iii]. Der neue Tunnel durch den Monte Ceneri ermöglicht den SBB für Reisende in den Süden jedes Jahr mehr als eine Million Stunden Zeit zu kreieren!

 

Ein Informations-Quellsystem für den Bahnverkehr

Die SBB haben im letzten Jahr jeden Tag mehr als 1,3 Millionen Passagiere transportiert. Während der Woche waren täglich fast 11‘000 Züge unterwegs, rund 2000 davon waren Güterzüge[iv].  Damit diese enorme Anzahl von Zügen und Menschen sicher ans Ziel kommen, braucht es eine digitale Steuerung, die alle wichtigen Informationen zur Verfügung stellt. Die Daten-Plattform «Info-Hub PT[v]» ist das Informations-Quellsystem des Bahnverkehrs für alle Angaben betreffend Fahrplan-, Zugfahrt- und Formationsdaten. Sie wird gemeinsam von SBB, BLS und SOB betrieben und den Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. Das System besteht aus drei integrierten Datendiensten: Der Fahrplanservice liefert Grund- und Sollfahrplandaten, der Zugfahrtdaten-Service liefert Prognosemeldungen, und der Formationsservice dient der Erfassung der Formationsdaten für Personen- und Lokzüge.

 

UMB creating time – damit der Fahrplan stimmt

Die UMB-Experten kennen sich aus mit containerbasierten Technologien, und unterstützen SBB, BLS und SOB bei Bau und Weiterentwicklung dieser Drehscheibe und der Echtzeit-Vernetzung der Anwendungen. Für die künftige Datenintegration werden Streaming-basierte Anwendungen – auf der Basis von Kafka auf OpenShift, Docker und Kubernetes – realisiert. Kafka, eine Open-Source-Streaming-Plattform, die in Situationen wie dem Streaming von Clickstream-Daten von Web-Anwendungen und Sensordaten von IoT-Geräten verwendet werden kann, ist perfekt für diese Art des integrierten Datenflusses.

Den Bahnen geht um das digitale Management von Zeit und Bahnmaterial und um die Sicherheit der Reisenden: UMB bietet das Knowhow, damit die Bahnen diese Herausforderung auf digitaler Ebene effizient und sicher erfüllen können. UMB creating Time: Gerade im Zusammenhang mit dem äusserst anspruchsvollen Fahrplan der Schweizer Bahnen ein willkommenes und passendes Angebot.

 

[i]https://de.wikipedia.org/wiki/SBB_C_5/6

[ii] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schweizer_Eisenbahn

[iii] St. Galler Tagblatt: Ceneri-Basistunnel vollendet Ende 2020 die Alpentransversale Neat

[iv] https://reporting.sbb.ch/verkehr?years=0,1,4,5,6,7&scroll=1309

[v] Datenservices für Eisenbahnverkehrsunternehmen (PDF)