Red Hat Enterprise Linux 7: Erweiterter Support oder Upgrade?

Im Juni nächsten Jahres endet der offizielle Support für Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL 7) und wird für die nächsten vier Jahre nur noch durch kostenpflichtigen Extended Life Cycle Support (ELS) erbracht. Es könnte sich also lohnen, ein Upgrade in Betracht zu ziehen.

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Alfred Vockinger
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Die Veröffentlichungen von Red Hat folgen in der Regel einem zehnjährigen Lebenszyklus. In den ersten fünf Jahren erhalten die Kunden vollen Support mit Patches, Fehlerbehebungen, Software-Erweiterungen, Hardware-Enablement und Backports. Die zweiten fünf Jahre umfassen noch Wartungssupport, das heisst, Patches und Fehlerbehebungen werden nach Bedarf veröffentlicht.

Wenn ein Unternehmen nach zehn Jahren weiterhin auf der Hauptversion bleiben möchte, kann es für den Extended Life Cycle Support (ELS) bezahlen. Red Hat hat diesen Zeitraum nun auf vier Jahre verdoppelt - solange RHEL 7.9 im Einsatz steht[i]. Damit wird sichergestellt, dass Sicherheitsvorkehrungen und Fehlerbehebungen länger zur Verfügung stehen. Der Support umfasst auch Wartungsarbeiten für Red Hat Enterprise Linux für SAP-Lösungen sowie Red Hat Enterprise Linux High Availability und Resilient Storage Add-ons. Red Hat hat ausserdem den Extended Life Cycle Support für RHEL 8 und 9 um drei Jahre verlängert. Beide werden derzeit vollständig unterstützt - obwohl das Ende des vollständigen Supports für RHEL 8 im Jahr 2024 ansteht und der Maintenance-Support im Jahr 2029 endet.

 

Migration zu RHEL 8 oder RHEL 9

Für RHEL 7 gibt es leider keinen einfachen Pfad zum Upgrade, aber Red Hat stellt entsprechende Tools zur Verfügung, die eine Migration auf RHEL 8 oder 9 erleichtern[ii]. Dennoch muss für jedes System einzeln evaluiert werden, mit welchem Aufwand und mit welchen Einschränkungen ein Upgrade möglich ist. In einzelnen Fällen ist eine Neuinstallation (mit gleichzeitigem Applikationsupgrade) die bessere und einfachere Vorgehensweise.

Es ist ausserdem wichtig zu beachten, dass ein Upgrade von RHEL 7 auf eine neuere Version, insbesondere auf RHEL 8, einige Herausforderungen mit sich bringen kann, da sich die Systemarchitektur und einige Konzepte zwischen den Versionen geändert haben.

Betroffen sind auch Red Hat Tools, wie Satellite Server, dessen Migration zwar gut beschrieben wird, aber trotzdem Schwierigkeiten mit sich bringen kann.

 

Kein Support mehr für den Klon

Auch für den kostenlosen RHEL Klon CentOS 7 endet der Support im nächsten Jahr[iii]. Das Betriebssystem ist sehr verbreitet, und es gibt keinen direkten Nachfolger, da Red Hat die Unterstützung für das CentOS Projekt eingestellt hat.

Zwar gibt es einige Alternativen (wie Alma oder Rocky Linux[iv]), die gerne die Nachfolge von CentOS antreten würden. Doch auch hier ist die Zukunft ungewiss, da Red Hat seinen Quellcode in Zukunft nicht mehr öffentlich zur Verfügung stellen will.

Wie immer sie sich entscheiden, wir können Sie beraten und unterstützen. UMB ist ein Premier Business Partner von Red Hat. Wir bieten schweizweit einzigartiges Know-how rund um Container, Cloud und SAP. Unser Team von Linux Experten hat schon viel Erfahrung mit «Leapp», dem upgrade Tool von Red Hat gesammelt und auch schon einige Kunden beraten und unterstützt, damit diese auch in Zukunft auf den notwendigen Support zählen können. Kontaktieren Sie uns, für zusätzliche Informationen.

Hier geht es zu den Life Cycle Daten.

 

[i]Red Hat adds four years of extended support for RHEL 7 | ITPro

[ii]Red Hat Enterprise Linux 7 reaches End of Maintenance Phase | Red Hat Customer Portal

[iii]Red Hat ends the RHEL clones’ free lunch | InfoWorld

[iv]Rocky Linux vs. AlmaLinux {the Differences} (phoenixnap.com)