Künstliche Intelligenz: Die unauffälligen und trotzdem allgegenwärtigen Helferlein.

Wir lassen uns im Alltag schon vielerorts von künstlicher Intelligenz unterstützen – oft ohne, dass wir es merken. Über die nächsten Jahre wird sich KI zu einem noch allgegenwärtigeren, aber immer noch unauffälligen Phänomen entwickeln.

  #Künstliche Intelligenz  
Ralf Stäheli
+41 58 263 27 00
ralf.staeheli@umb.ch

2025 soll der weltweite Softwaremarkt für künstliche Intelligenz (KI) knapp 130 Milliarden Dollar generieren. Schon heute haben 37 Prozent aller Unternehmen KI irgendwo im Geschäft implementiert – das entspricht einem Wachstum von 270 Prozent über die letzten vier Jahre.

KI ist so wichtig, dass auch die Politik sich einmischt. Die Europäische Kommission will die Nutzung von künstlicher Intelligenz regeln und einzelne Anwendungen gar vollständig verbieten. Untersagt werden soll etwa die Nutzung von KI, um das Verhalten von Menschen zu ihrem Nachteil zu beeinflussen. Auch die wahllose Überwachung (Gesichtserkennung) und der Aufbau von sozialen Punktsystemen, wie sie etwa in China üblich sind, sollen verboten werden.  Tatsächlich kann künstliche Intelligenz, wenn Sie mit bestimmten Datensätzen trainiert wird, sehr diskriminierend und voreingenommen verwendet werden.

 

Wer ein Smartphone einsetzt, benutzt auch KI

Grosse Chip-Hersteller wie zum Beispiel Huawei oder Qualcomm produzieren bereits Chips mit integrierten KI-Funktionen. Das Smartphone und die eingebaute Kamera strotzen nur so von maschineller Intelligenz, die bei der Gesichtserkennung erst anfängt: Da gibt es die intelligente Assistentin, die zahlreiche Aufgaben am Handy übernehmen kann, und die verschiedenen Bild-Modi, Szenenerkennung oder die Vermischung  von Realität und virtueller Realität machen es möglich, dass auch blutige Anfänger mit dem Smartphone zu ordentlichen Fotografen werden. Wenn es um die Bildverarbeitung geht, gibt es bereits Websites, die mit KI für bessere Ergebnisse sorgen. So ist es beispielsweise möglich, den Hintergrund eines Sujets in Sekundenschnelle zu entfernen[i] – dank KI. Das ist natürlich nur der Anfang: Eine neue Funktion für Pixel-Handys (“Hold for me“), die allerdings erst in den USA angeboten wird, macht es möglich, den Anruf in einer Warteschleife an den Pixel-Assistenten zu übergeben, der geduldig wartet, bis er an der Reihe ist und dann den Eigentümer wissen lässt, dass am anderen Ende endlich jemand verfügbar ist[ii].

 

Feuer, Elektrizität, das Internet – und künstliche Intelligenz

Google-CEO Sundar Pichai stuft KI als sehr tiefgreifende und enorm transformative Technologie ein. KI werde unsere Gesellschaft grundlegend verändern, wie das Feuer, die Elektrizität oder das Internet – nur noch tiefgreifender, sagte er in einem Interview. Tatsächlich ist Google als Suchmaschine (mit 5,5 Milliarden Suchanfragen pro Tag) und als Unternehmen ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Rolle ist, die KI in unserem Leben inzwischen angenommen hat. KI errechnet bei Suchanfragen das Ranking von Websites, lässt Sie wissen welcher Teil eines Videos Ihrer Suchanfrage am besten entspricht, präsentiert eine Liste von zur Suche passenden Fragen und Antworten und macht weitergehende Suchvorschläge. Dank KI ist es sehr selten notwendig, bei einer Google-Suche die zweite Seite zu berücksichtigen.

 

Wenn andere Autos von Ihrem Auto lernen

Das hervorstechendste Beispiel für KI im Alltag sind wohl intelligente Autos. Autonome Autos waren bis vor kurzem noch Science Fiction; dank KI und Machine Learning ist bereits heute eine Flotte von Wagen weltweit unterwegs, die in der Lage sind, autonom zu fahren. Beim maschinellen Lernen analysieren Computer riesige Datenmengen, um in der Lage zu sein, gewisse Aktionen auszuführen oder Prognosen zu machen. Anders ausgedrückt: Die Computer lernen. Elon Musk hat es für Tesla einmal so ausgedrückt: "Die gesamte Tesla-Flotte funktioniert wie ein Netzwerk. Wenn ein Auto etwas lernt, lernen es alle anderen auch." Jeder Fahrer, der das Autopilot-System nutze, werde im Grunde zu einem Experten-Trainer für den Autopiloten. Für die Entwicklung von autonomen Autos werden Computer mit Millionen von Kilometern von Fahrvideos und –daten gefüttert. Das Endziel: Das Auto soll beim Fahren verschiedenste Muster erkennen und richtig darauf reagieren[iii]. Ebenfalls notwendig sind hochpräzise Karten. Tesla stellt diese selber her, hauptsächlich mit Daten, die von Teslas gesammelt werden, die bereits auf der Strasse unterwegs sind. Teslas legen weltweit täglich Millionen von Kilometern zurück – im Jahr sind das viele Milliarden Kilometer. Die so gesammelten und Datenmengen, die von Tesla verdaut werden, sind riesig.

 

Dr. KI wird zur Realität – als Assistent

Auch im Business-Alltag gibt es immer mehr KI-Anwendungen: von Übersetzungssoftware bis zu Computersystemen, die dafür sorgen, dass wir unsere Maschinen zum richtigen Zeitpunkt warten lassen. Besonders vielversprechend sind KI-Systeme in der Medizin, wo sie schon in grossem Umfang eingesetzt werden, zum Beispiel bei der Diagnose von Patienten, der Analyse von radiologischen Bildern oder in der Arzneimittelforschung. IBM ist eines der führenden Unternehmen in diesem Fachbereich und bietet IBM Watson als  digitales Werkzeug für das Gesundheitswesen an[iv]. Watson ist IBMs Portfolio von Tools, Anwendungen und Lösungen, das darauf ausgelegt ist, die Hürden für die Einführung von KI zu senken und gleichzeitig die KI-Einsatzresultate zu optimieren. Watson Health soll die medizinische und klinische Forschung unterstützen und Lösungen für das Gesundheitswesen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz erleichtern. Genau dies ist der Aufgabenumfang, den Experten für KI im Gesundheitswesen voraussagen. KI werde Ärzte assistieren und unterstützen, nicht ersetzen[v]. Immerhin: es gibt Prognosen, gemäss denen die Technologie schon bald bis zu 80 Prozent der ärztlichen Tätigkeit übernehmen wird.

 

Mehr Cybersecurity dank KI

KI spielt inzwischen auch im Kampf gegen Cybercrime eine immer grössere Rolle. Netze werden immer komplexer, die Cloud macht es möglich fast jedes Gerät zu vernetzen.  Das erhöht die Anzahl potenzieller Schwachstellen, und die Überwachung von IT-Infrastrukturen wird immer anspruchsvoller. Hier kann KI eine sehr starke Rolle spielen[vi]. Intelligente Algorithmen können moderne Netze analysieren und anhand von Mustern Vorgänge erkennen, die aus dem Rahmen fallen. Auch Verhaltensmuster können so analysiert und Angriffe vereitelt werden. Ein gutes Beispiel für die Anwendung dieser Technik ist Microsoft Defender 365, der jede Datei im Outlook 365-Laufwerk kontinuierlich scannt und im Ernstfall die erforderlichen Schritte selbstständig und ohne menschliches Eingreifen ausführt[vii].

 

UMB und IBM unterstützen beim Thema KI

Bei UMB können wir Sie auch mit dem Thema KI unterstützen. UMB ist erster und grösster IBM Platinum Business Partner der Schweiz – mit Infrastruktur, Software und Solutions - vor allem auch im Security-Bereich. UMB ist ausserdem der einzige IBM Storage und Power Systems Specialty Elite Partner und der meistzertifizierte IBM-Partner der Schweiz – mit weit über 350 IBM-Zertifizierungen und führend bei Cloud- und Container-Technologien. IBM und UMB verbindet eine jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit.

 

[i] Remove Background from Image – remove.bg

[ii] How to use the Hold for Me feature on Google Pixel phones | Android Central

[iii]Tesla’s Deep Learning at Scale: Using Billions of Miles to Train Neural Networks Towards Data Science

[iv] IBM Watson Health | AI Healthcare Solutions | IBM

[v] Why Artificial Intelligence (AI) Won’t Replace Doctors (demigos.com)

[vi] Cyberbedrohung 2022: Wer sich nicht verteidigt, verliert. (umb.ch)

[vii] 5 ways AI and ML will improve cybersecurity in 2022 | VentureBeat