Microsoft beendet Rechtsstreit um Teams und kündet Änderungen an.
Ein drohender Rechtsstreit sorgte 2023 dafür, dass gewisse Microsoft 365 Lizenz-Bundles nur noch ohne Teams gekauft werden konnten. Hintergrund war ein Rechtsstreit mit der Europäischen Wettbewerbsbehörde. Wer Microsoft Teams trotzdem nutzen wollte, musste zusätzlich eine separate Microsoft Teams EEA Lizenz kaufen. Microsoft konnte nun diesen Streit aufgrund eines weiteren Entgegenkommens beigelegen. Ab November muss Microsoft Teams nicht mehr separat lizenziert werden. Zudem gibt es Preisanpassungen, welche mehrheitlich erfreulich sind. Wir gehen in diesem Blog auf die Hintergründe ein und erklären, welche konkreten Änderungen damit einhergehen.
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Die Ursache des Rechtsstreits
Der Auslöser für den Rechtsstreit war eine offizielle Beschwerde von Slack bei der EU-Kommission[1]. Die Europäische Kommission ging auf diese Beschwerde ein und warf Microsoft vor, durch die Bündelung von Teams mit Microsoft 365 seine Marktmacht missbräuchlich auszunutzen[2]. Im Mittelpunkt der Kritik stand die sogenannte Zwangsbündelung: Microsoft Teams wurde automatisch zusammen mit Office installiert, wodurch Kunden keine Möglichkeit hatten, das Softwarepaket ohne Teams zu erwerben. Dies verschaffte Microsoft einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, da viele Unternehmen ohnehin bereits Office lizenzierten und somit Teams bevorzugt nutzen konnten. Darüber hinaus wurden Interoperabilitätsprobleme angeprangert, weil Microsoft angeblich eigene Schnittstellen bevorzugte und so die Integration von Konkurrenzlösungen erschwerte. Insgesamt sah die EU-Kommission in diesen Praktiken eine Gefahr für den Wettbewerb, da Innovationen gehemmt und der Markt für Kollaborationstools verzerrt werden könnten.
Um einem Rechtsstreit auszuweichen, liess Microsoft im Oktober 2023 als Folge davon Microsoft Teams aus den Enterprise Lizenz-Bundles entfernen[3]. Bestehende Lizenz-Bundles wie auch Business Lizenzen waren davon nicht betroffen. Die Änderung erfolgte für die EU (inkl. Schweiz) im Oktober und im April 2024 für die restlichen Länder.
Die Zugeständnisse von Microsoft
Microsoft hat nun weitere Zugeständnisse angekündigt, welche von der EU Kommission akzeptiert wurden[4]. Dadurch konnte ein formelles Kartellverfahren abgewendet werden. Um die Wettbewerbsbedenken der EU auszuräumen, verpflichtet sich Microsoft zu folgenden Änderungen, welche per 1.November in Kraft treten[5]:
- Alle Microsoft 365 Pakete können wahlweise mit oder ohne integriertes Teams erworben werden.
- Der Preisunterschied für Microsoft 365 Pakete mit und ohne Teams wird vergrössert. Dies führt entsprechend zu neuen Lizenzpreisen.
- Microsoft Teams kann weiterhin als Einzellösung erworben werden. Auch hier wird es neue Preise geben.
Microsoft stellt API’s zur Verfügung die eine Interoperabilität mit anderen Produkten ermöglichen. Damit wird es anderen Collaboration Tools wie z.B. Slack ermöglicht auf Informationen in Exchange Online, SharePoint oder z.B. auch den Presence Status zugreifen zu können.
Mehrheitlich positive Auswirkungen für Kunden!
Was bedeuten diese Zugeständnisse konkret für den Endkunden? Sie verursachen mehrheitlich positive Änderungen! Microsoft 365 Neukunden mussten aufgrund der Zwischenlösung Teams separat lizenzieren. Dies ist ab November nicht mehr notwendig. Wir empfehlen betroffenen Kunden, eine Konsolidierung der Lizenz zu prüfen. Dies vereinfacht nicht nur den Kauf, sondern auch die Zuweisung der Lizenz, was aber eine Anpassung der Group Based Licensing Konfiguration zur Folge hat.
Aufgrund der Zugeständnisse ist Microsoft zudem gezwungen, eine Preis-Anpassung vorzunehmen. Überraschenderweise hat Microsoft die Preise der Microsoft 365 Bundles ohne Teams gesenkt, um die notwendige Preisdifferenz zu den Bundles mit Teams zu schaffen. Dies ist für Endkunden höchst erfreulich. Die konkreten Änderungen im Überblick:
- Sämtliche Microsoft 365 und Office 365 Bundles ohne Teams (EEA) werden 5-20% günstiger
- Die Preise der Microsoft 365 und Office 365 Bundles mit Teams bleiben gleich
- Teams Standalone (EEA) wird hingegen satte 60% teurer werden.
Diese Preis-Anpassungen treten nach dem 1. November 2025 bei einem Neukauf oder bei Verlängerung von betroffenen Lizenzen in Kraft.
Unsere Handlungsempfehlungen
Prüfen Sie Ihre aktuelle Lizenzierung. Besitzen Sie separierte Teams EEA Lizenzen, sollten diese bei nächstmöglicher Gelegenheit konsolidiert werden. Besitzen Sie zudem Microsoft 365 E3 Lizenzen, welche im Oktober verlängert werden, lohnt es sich gegebenenfalls auf Monatslizenzen umzustellen, um im November zum günstigeren Preis wieder Jahreslizenzen zu kaufen.
Sprechen Sie mit dem Microsoft 365 Partner Ihres Vertrauens. Wir freuen uns auf ihre Kontaktaufnahme.
[1] Slack Files EU Competition Complaint Against Microsoft | Slack
[2] Commission opens investigation of practices by Microsoft
[3] Microsoft announces changes to Microsoft 365 and Office 365 to address European competition concerns
[4] Commission accepts commitments offered by Microsoft to address competition concerns related to Teams
[5] Evolving our productivity offerings to resolve Microsoft Teams concerns| Microsoft 365 Blog

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