Die Zukunft von Microsoft Windows im Zeitalter von Containern und Cloud

Weil Containerisierung und Cloud-Native-Ansätze die IT-Welt revolutionieren und Betriebssysteme zunehmend in den Hintergrund drängen, steht Microsoft vor einer entscheidenden Frage: Gilt Windows in dieser neuen Ära immer noch als Rückgrat der Unternehmensinfrastruktur, und kann das OS die IT weiterhin tragen?

  #Microsoft   #Public Cloud  
01.07.2025
Roberto Aliano
+41 58 510 11 48
roberto.aliano@umb.ch

Windows ist nach wie vor ein massgeblicher Akteur in der IT-Welt. Auf dem Desktop dominiert Windows mit einem Marktanteil von über 70 Prozent - auch wenn Konkurrenten wie macOS und Chrome OS zulegen[i]. Im Serverbereich bleibt Windows Server eine verlässliche Wahl für Unternehmen, die auf Microsoft-Ökosysteme wie Active Directory oder Azure setzen. Besonders in hybriden Umgebungen, wo lokale Infrastrukturen mit Cloud-Diensten kombiniert werden, spielt Windows Server eine Schlüsselrolle. Die Einführung von Windows Server 2025 hat diesen Trend verstärkt, etwa durch verbesserte Unterstützung für Containerisierung und Kubernetes, was die Plattform fit für moderne Workloads macht. Windows punktet auch bei der Virtualisierung: Hyper-V und Azure Virtual Desktop bieten flexible, skalierbare Lösungen für virtuelle Maschinen und Desktops. Dennoch steht Microsoft vor einer Herausforderung: Windows muss in einer Welt bestehen, in der Betriebssysteme zunehmend an Bedeutung verlieren.

 

Containerisierung revolutioniert die IT-Welt

Die Containerisierung, angeführt von Technologien wie Docker und Kubernetes, hat die Art und Weise, wie Anwendungen entwickelt und bereitgestellt werden, revolutioniert. Container entkoppeln Anwendungen vom Betriebssystem, indem sie alle notwendigen Abhängigkeiten in einem portablen Paket bündeln. Dadurch wird es möglich, Anwendungen nahtlos über verschiedene Umgebungen hinweg – vom Entwickler-Laptop bis zum Produktionsserver – einzusetzen. Docker hat diesen Ansatz populär gemacht, während Kubernetes die Orchestrierung von Containern auf Skalenebene ermöglicht. Laut einer Studie nutzen gegenwärtig 84 Prozent der Unternehmen Container, wobei viele auf Kubernetes setzen, um komplexe, verteilte Systeme zu verwalten[ii]. Windows hat sich diesem Trend angepasst, indem es Windows-Container und die Integration mit Azure Kubernetes Service (AKS) ausgebaut hat. Besonders das Windows Subsystem for Linux (WSL) ermöglicht es Entwicklern, Linux-Container direkt auf Windows-Systemen zu nutzen, was die Plattform für Cloud-Native-Entwicklung attraktiver macht. Gleichzeitig gewinnen Ansätze wie Edge Computing und Zero Trust an Relevanz, bei denen das Betriebssystem oft nur noch als leichtgewichtige Basis dient, die Sicherheit und Flexibilität gewährleisten muss.

 

Betriebssysteme aus der Cloud

Die Cloudifizierung des Betriebssystems markiert einen weiteren Wendepunkt. Mit Windows 365 hat Microsoft ein Konzept eingeführt, das den Desktop in die Cloud verlagert. Anwender können über einen Browser oder eine App von nahezu jedem Gerät auf einen vollwertigen Windows-PC zugreifen, inklusive aller Anwendungen und Daten. Seit der Einführung im Sommer 2021 hat Windows 365 eine beeindruckende Nachfrage erlebt und gilt heute als etabliertes Cloud-basiertes Betriebssystem, das besonders in hybriden Arbeitsumgebungen punkten kann[iii]. Azure Virtual Desktop ergänzt das Angebot, indem es Unternehmen ermöglicht, virtuelle Desktops und Anwendungen zentral zu verwalten, was besonders für IT-Entscheider attraktiv ist, die Skalierbarkeit und Sicherheit priorisieren. Zukünftige Entwicklungen, wie der Offline-Modus oder Features wie Windows 365 Boot, die eine direkte Anmeldung am Cloud-PC ermöglichen, unterstreichen Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit. Konkurrenzmodelle wie Chrome OS oder Linux-basierte Containerlösungen in der Cloud zeigen jedoch, dass Microsoft auf diesem Feld nicht alleine spielt. 

 

Wird das OS zur austauschbaren Plattform?

Die Frage, die sich stellt, ist: Wie wird die Rolle des Betriebssystems in Zukunft aussehen? Wird es zur austauschbaren Plattform, die lediglich als Container für Anwendungen dient? Cloud-Native-Ansätze und die zunehmende Abstraktion durch Container und Microservices deuten darauf hin, dass das Betriebssystem weniger im Zentrum steht als früher. Gartner prognostiziert, dass Cloud-Native-Plattformen bis 2025 neue digitale Workloads dominieren werden, was die Bedeutung des zugrunde liegenden OS weiter relativieren wird[iv]. Gleichzeitig gewinnen sogenannte managed OS an Bedeutung, bei denen Anbieter wie Microsoft die Verwaltung übernehmen und das Betriebssystem als Service bereitstellen. Windows 365 und ähnliche Lösungen verstärken diesen Trend, indem sie das Betriebssystem komplett in die Cloud verlagern und als gestreamten Dienst anbieten. Für Systemadministratoren bedeutet dies eine Entlastung; IT-Entscheider profitieren von der Flexibilität und Kosteneffizienz. Dennoch bleibt die Herausforderung, bestehende Legacy-Anwendungen in diese neue Welt zu integrieren, da viele Unternehmen weiterhin auf Windows-basierte Software angewiesen sind.

 

Zukunftssicherheit mit Unterstützung von UMB

Zukünftige Betriebssysteme werden von Flexibilität, Abstraktion und Cloud-Integration geprägt sein. Windows kann relevant bleiben, weil es sich an diese Veränderungen anpasst – sei es durch verbesserte Container-Unterstützung, die Integration mit Azure oder innovative Ansätze wie Windows 365. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie durch die Anpassung ihrer IT-Strategien von der Agilität und Skalierbarkeit moderner Technologien profitieren können. Wir bieten massgeschneiderte Lösungen für Containerisierung, Cloud-Integration und hybride Umgebungen. Ob Windows-Container in Kubernetes-Clustern oder die Integration von Windows 365 in Ihre Infrastruktur – kontaktieren Sie UMB, um Ihre IT-Infrastruktur zukunftssicher zu machen.
 


[i]Desktop Operating System Market Share Worldwide | Statcounter Global Stats

[ii]Kubernetes in 2025: 5 trends and predictions | CNCF

[iii] Meet Windows 365 | Windows 365

[iv] Gartner: Die Cloud wird das Herzstück neuer digitaler Erlebnisse sein